Reifen ABC

Felgen ABC

Lesen der Reifenangaben

Alle grundlegenden Informationen zu einem Reifen können Sie von der Seitenwand ablesen.

Reifentyp

Gibt an, für welchen Fahrzeugtyp der Reifen vorgesehen ist. C oder LT steht dabei für einen Leicht-Lkw-Reifen.

Reifenbreite

Breite des Reifens in Millimetern, gemessen von Seitenwand zu Seitenwand. Der abgebildete Reifen ist 215 Millimeter breit.

Querschnittsverhältnis

Der Reifenquerschnitt bezeichnet das Verhältnis zwischen Seitenwandhöhe und Breite der Lauffläche. 65 bedeutet, dass die Seitenwandhöhe 65 % der Laufflächenbreite entspricht.

Reifenbauart

Gibt Auskunft über die Konstruktionsweise des Reifens. Das R steht für Radial, d.h., die Kordlagen verlaufen radial von Wulst zu Wulst. Damit liegen sie im Winkel von 90 Grad zur Laufrichtung des Reifens. Ein B oder ein Strich weist darauf hin, dass es sich um einen Diagonalreifen handelt. D.h., die Kordlagen in der Karkasse liegen schräg zur Laufrichtung des Reifens.

Felgendurchmesser

Der Durchmesser der Felge in Zoll. Beim Rad oben beträgt der Durchmesser 15 Zoll.

Last- oder Tragfähigkeitsindex (LI)

Gibt an, welche Last der Reifen bei richtigem Luftdruck maximal tragen kann. Diese Angabe finden Sie auch an anderer Stelle auf der Reifenflanke (in Pfund und Kilogramm).

Geschwindigkeitsindex (SI)

Zeigt die zulässige Höchstgeschwindigkeit für einen Reifen an. H bedeutet, dass der Reifen für eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h freigegeben ist. Weitere Geschwindigkeitsindizes sind:Q = bis 160 km/h S = bis 180 km/h T = bis 190 km/h V = bis 240 km/h W = bis 270 km/h Y = bis 300 km/h Z = > 240 km/h

DOT-Nummer

Das namensgebende amerikanische „Department of Transportation“ verlangt eine Reihe von Angaben zum Aufbau des Reifens, die in Form von Zahlencodes auf der Seitenwand zu finden sind. Meistens ist damit jedoch das Herstellungsdatum des Reifens gemeint. Das Reifenalter wird verschlüsselt angegeben. So bedeutet zum Beispiel „327“ die 32. Woche des Jahres 1997. Ab dem Jahr 2000 werden die Bauwoche und das Baujahr eines Reifens vierstellig dargestellt. Das bedeutet, die letzten vier Ziffern geben Bauwoche und Baujahr des Reifens an – zum Beispiel „1602“ bezeichnet die 16. Woche des Jahres 2002.

UTQG-Klassifizierung

UTQG = Uniform Tire Quality Grading, eine von der Verbraucherinformationsbestimmung in den USA vorgeschriebene Markierung. Angaben über Laufleistung (Treadwear), Bodenhaftung (Traction) und Erwärmungswiderstand (Temperature).

Runflat-Reifen

Reifen mit Notlaufeigenschaften. Werden von einigen Fahrzeugherstellern optional eingesetzt, um das Reserverad einzusparen, und das Fahrzeug im Falle eines Luftverlusts trotzdem fahrbereit zu erhalten. Erreicht wird dies durch verstärkte Seitenwände des Reifens. Restlaufzeit bei luftleerem Reifen ca.80 Km mit max. 80 km/h . Die Kennzeichnung auf dem Reifen legt jeder Hersteller selbst fest: ROF, RFT, DSST, ZP, Runflat, Flatrun, u.s.w.

RDKS

Reifendruckkontrollsystem:

– Indirekte Systeme

Indirekte Systeme nutzen bereits im Wagen vorhandene Technik: ABS-Sensoren und Sensoren zur Traktionskontrolle. Diese messen die Drehzahl der Räder, daraus errechnet das indirekte Reifendruckkontrollsystem (indirektes RDKS oder im englischen „indirect TPMS“) den Luftdruck im Reifen.

Und so funktioniert’s: Sollte sich der Druck im Reifen verringern, sinkt damit der Außendurchmesser. Nicht-technisch gesprochen: „Das Rad wird kleiner“. Damit steigt automatisch die Drehzahl des Reifens im Vergleich zu den anderen Reifen. Das indirekte RDKS interpretiert den Anstieg als Luftdruck-Abfall und informiert den Fahrer.

Wie beschrieben funktioniert das über den Vergleich der Räder. Ein extrem unwahrscheinlicher gleichzeitiger Luftdruck-Abfall in allen Reifen wird über einen anderen Effekt erkannt, nämlich die Schwingung zwischen Reifen und Felge.

Auch diese Schwingung hängt vom Reifendruck ab, eine Veränderung wird vom indirekten Reifendruckkontrollsystem als Druckabfall gewertet. Im Gegensatz zur Überwachung des Außendurchmessers kann bei der Schwingungsmethode der Druckabfall eines einzelnen Rades lokalisiert werden.

Beide Mess-Arten funktionieren nur, wenn das Fahrzeug rollt, die Reifendruckkontrolle bei einem stehenden Auto funktioniert nicht. Sie zeigen nicht den tatsächlichen Druck im Reifen an, sondern warnen nur vor einem Druckverlust.

– Direkte Systeme

Wie der Name vermuten lässt, stecken beim direkten Reifendruckkontrollsystem (RDKS) die Sensoren direkt an den Reifen und ermitteln permanent den Druck und die Temperatur. Diese Daten werden per Funk an ein Steuergerät gesendet. Manche direkte Systeme zeigen diese Daten im Cockpit dem Fahrer an, andere Warnen nur bei Veränderungen.

Es lässt sich also leider aktuell nicht mit einem Blick aufs Armaturenbrett sagen, ob in Ihrem Fahrzeug ein direktes oder indirektes System verbaut ist.

Direkte RDKS ermitteln plötzlichen und schleichenden Druckverlust im Reifen und funktionieren auch, wenn das Fahrzeug nicht rollt und sogar das Ersatzrad im Kofferraum kann so überwacht werden. Außerdem liefert das RDKS Daten zur Temperatur und die Reifenposition kann ermittelt werden.

Wenn Ihr Ersatzrad zum Einsatz kommt, aber nicht mit einem extra Sensor ausgestattet ist, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Sie dürfen mit dem Ersatzrad kurze Strecken auch ohne Sensor fahren. Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Ersatzrad nur für den Weg zur nächsten Werkstatt zu verwenden.

Zusätzlich zum Reifendruck liefert das RDKS (oder TPMS vom Englischen „Tire Pressure Monitoring System“) Daten zur Temperatur und die Reifenposition kann ermittelt werden.

Die Sensoren benötigt der Fahrer auf Winter- und Sommerreifen. Ein Reifenwechsel sollte auch bei diesem System ausschließlich von einem Fachmann durchgeführt werden, damit die Funktionstüchtigkeit der Sensoren gegeben ist.